Geschichte
Schon im churrätischen Reichsgutsurbar 842 sind für Balzers zwei Kirchen erwähnt, die eine davon war wohl die Kapelle St. Donatus auf Gutenberg, wo sich auch ein grösserer Friedhof befand. Spätere urkundliche Belege sind seit dem frühen 13. Jahrhundert nachweisbar, 1305 wird erstmals die Pfarrkirche erwähnt. Das Recht der Pfarrbesetzung hatten als Eigentümer der Burg Gutenberg seit 1314 die Habsburger. Erst 1824 konnte die Gemeinde mit dem Kauf der Burg Gutenberg die Patronatsrechte an der Pfarrkirche Balzers erwerben.
Kirchliche Stätten
Neben der Pfarrkirche – sie hatte die Jungfrau Maria, den Hl. Nikolaus und St. Sebastian als Patrone – gab es seit etwa 1300 die Kapelle St. Peter und seit dem 16. Jahrhundert die Kapelle Maria Hilf. 1707 wurde eine Frühmesspfründe (Kaplanei) errichtet, 1733-1739 das alte Pfarrhaus. Das reiche religiöse Brauchtum richtete sich nach dem katholischen Kirchenjahr, gefördert von einer Rosenkranz-Bruderschaft, der St. Anna-Bruderschaft und der Maria Hilf-Bruderschaft. Im 19. Jahrhundert folgten die Bruderschaft vom hl. Herzen Jesu, die Skapulier-Bruderschaft, der Kindheit Jesu-Verein und 1934 die Gut-Tod-Bruderschaft.
Dorfbrand und Neubau der Pfarrkirche
1795 zerstörte ein Dorfbrand die Pfarrkirche, die neue Kirche St. Nikolaus wurde 1805-07 erreichtet. 1909-1912 folgte der Bau einer neue, ebenfalls St. Nikolaus geweihter Pfarrkirche zwischen den Siedlungen Balzers und Mäls. Die Einweihung des Friedhofs bei der neuen Pfarrkirche erfolgte erst 1966, bis dahin hatten die Verstorbenen ihre letzte Ruhestätte auf dem Friedhof der alten Pfarrkirche gefunden.
Konfessionelle Prägung in Balzers
Bis weit in das 20. Jahrhundert hinein war die Einwohnerschaft der Gemeinde konfessionell praktisch einheitlich ausgerichtet. Seit dem Zweiten Weltkrieg begannen sich die konfessionellen und volksreligiösen Verhältnisse stark zu wandeln. Heute gehören noch etwa 80% der Einwohnerschaft der römisch-katholischen Konfession an.